Online Business & Clausewitz‘ Kriegskunst (3/3) – Strategie im e-Commerce

am 21. Januar 2014
  • Das e-Business verändert sich ständig.
  • Der entsprechende strategische Wandel erfordert Sinn und Verstand.
  • Listen anzuwenden erfordert planerische Präzision.

Resümee

In den ersten beiden Teilen dieses Artikels ging es um das klare Planen und Kommunizieren, im zweiten Teil um die Arbeitsmoral und um das richtige Verständnis von Offensive und Defensive. Das Führungspersonal und insbesondere die Entscheider eines jeden Unternehmens können hier von Clausewitz lernen. Im e-Commerce sind solche grundlegenden Dinge besonders wichtig. Denn kaum ein anderes Geschäftsfeld ist so veränderlich, so dass das Führungspersonal ständig gefordert ist. Mit anderen Worten: Strategische Kompetenz  ist im e-Business für den nachhaltigen Erfolg besonders wichtig, da grundlegende Entscheidungen hier besonders häufig – und häufig neu – getroffen werden müssen.Quo vadis? Konkurrierende Dienstleister, lernende Verbraucher, technische Entwicklungen bei Hard- und Software – mit konstanten Bedingungen des Wettbewerbs kann man im Internet nicht rechnen. Wer hier nachhaltigen Erfolg vorausschauend planen will, braucht eine Strategie, die so gut ist, dass sie den Wandel überdauert oder diesem zumindest anpassbar ist. Alle anderen müssen von Ast zu Ast hüpfen und sich ständig neu orientieren. Wir beschließen diese kleine Serie über die strategischen Grundlagen im e-Business mit Betrachtungen zur List. Darauf bauen dann praktischere Beiträge unserer Reihe „Strategie im e-Commerce“ auf.

Die List

Jeder kennt die Geschichten von David gegen Goliath, vom Hasen und Igel und viele andere Erzählungen, in denen Listen zum Erfolg geführt haben. In diesem Blog startet bald eine große Serie, die die in China entwickelten „36 Strategeme“ als Tricks für den erfolgreichen Versandhandel behandelt. Hier gibt es noch viel zu lernen!

List als Chance?

List als Chance?

Doch ganz allgemein ist bei der Anwendung von Listen strategische Vorsicht geboten. Oft passt das Element der Täuschung, das die List auszeichnet, nicht zu dem eigentlichen Zweck, den sie erfüllen soll. Wollen Sie einem Angestellten oder einem Geschäftspartner wirklich eine Unterschrift unter einen Vertrag durch eine List abringen, die Ihr Verhältnis zu ihm nachhaltig verderben könnte? Ist die Kundenbindung für Ihr Geschäftsmodell so unwichtig, dass Sie die Kunden in Ihrem online Shop zum Kauf schlechter Waren verführen wollen? Clausewitz definiert die List mit Blick auf den Betrug: „Sie ist sogar selbst ein Betrug, wenn das Ganze fertig ist, aber sie unterscheidet sich doch von dem, was schlechthin so genannt wird […]. Der Listige lässt denjenigen, welchen er betrügen will, die Irrtümer […] selbst begehen, die zuletzt in eine Wirkung zusammenfließend, plötzlich das Wesen des Dinges vor seinen Augen verändern.“ (Buch 3, Kap. X) So untergräbt die List oftmals die Nachhaltigkeit von Geschäftsbeziehungen. Strategisch geht es hier also um allgemeine, unternehmerische Ziel- und Zwecksetzungen: Mit wem wollen Sie bis zu welchem Punkt kooperieren? Auf welche Beziehungen können Sie unter welchen Bedingungen verzichten? Ein unbedacht konzipierte und ausgeführte Finte kann ein ganzes Geschäftsmodell zugrunde richten. Doch ohne List ist es schwer – oftmals sogar unmöglich – Wettbewerbsvorteile zu erringen. Auch im e-Commerce hat die List einen festen Platz: Kein e-Commerce Unternehmen kommt um die Frage herum: White-Hat SEO oder Black-Hat SEO? SEO ist Suchmaschinenoptimierung, wobei mit Blick auf die Dominanz von Google heute zumeist Google-Optimierung gemeint ist. Die Unterscheidung dreht sich um die Frage, ob man die Suchmaschine seiner Wahl überlisten soll oder nicht. Mit dieser Frage beschäftigen wir uns im nächsten Beitrag der Reihe „Strategie im e-Commerce“.

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