Hersteller kontrollieren zunehmend den Internetvertrieb Ihrer Produkte

am 19. Juli 2010
von bunde

Nun auch Agfeo …. Dem prominenten Beispiel von Jack Wolfskin folgend hat nun auch die Firma Agfeo – Hersteller von Telefonanlagen – regulierend in den Internetvertrieb eingegriffen. Das meldet der CMP-WEKA Verlag auf seiner Seite crn.de.

Agfeo untersagt seinen Grosshändlern, an nicht autorisierte Internethändler zu verkaufen. Damit soll sowohl der Fachhandel, als letztendlich der Kunde geschützt werden.

Nicht nur in diesem Markt treten in den letzten Jahren zunehmend Internethändler auf, die wenig bis keine Ahnung vom Produkt haben, sich der Verantwortung einer fachlichen Beratung am Kunden entziehen – dafür aber mit Dumpingpreisen den „echten“ Fachhandel – oder auch Internetfachhandel kaputtmachen.

Hier tummeln sich oft Gestalten, denen weder kaufmännisches Denken und kalkulieren noch Produkt-Loyalität, Qualitätsbewusstsein und Serviceveratwortung unterstellt werden darf. Kurz – die, denen der Internethandel seinen teils schlechten Ruf zu verdanken hat.

Die ersten Gerichte haben sich bereits mit dieser Marktregulierung durch Hersteller befasst. Man erinnert sich vielleicht an den Fall Scout / 4YOU, in dem das Landgericht Mannheim (Urteil vom 14.3.08, Az. 7 0 263/07) eine entsprechende Unterlassungsklage abgewiesen hat.

Man kann zu diesem Thema sicher geteilter Meinung sein. Alles zu regulieren ist sicher nicht der beste Weg und ganz sicher auch keinem gesunden Wettbewerb zuträglich.

Andererseits muss auch ein Hersteller seine Interessen schützen dürfen. Dumpingpreise und mangelhafter Service können den Ruf eines guten Produktes sehr schnell ruinieren. Darunter leidet nicht nur der seriöse Fachhandel, sondern auch der Kunde, der mit eventuellen Fragen oder Problemen im Regen steht.

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